Die Module und deren Inhalte

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  • Im Mittelpunkt von Modul 1 stehen wissenschaftliche Grundinformationen zu Häufigkeit und Verlauf von Rückfällen, die mit Selbsteinschätzungen eigener Rückfallwahrscheinlichkeit der S.T.A.R.-TeilnehmerInnen kontrastiert werden. Auf diese Weise sollen das Wissen über das Rückfallgeschehen erweitert und die Sensibilität für die Möglichkeit eigener Rückfälligkeit gefördert werden.
  • Modul 2 beschäftigt sich mit dem Pro und Contra der Abstinenz. Modul 2 geht davon aus, dass die meisten Menschen, die sich in Alkoholismusbehandlung befinden, den Wunsch haben ihr Alkoholproblem zu bewältigen – aber auch Zweifel hegen, auf die positiven Begleiterscheinungen des Alkoholkonsums ein Leben lang verzichten zu können bzw. zu wollen.

  • Mit anderen Worten: Alkoholabhängige sind der Abstinenz gegenüber oft zwiespältig oder ambivalent. Deshalb ist die Annahme, Rückfallprävention könne auf einer “klaren Abstinenzmotivation” aufbauen, meist unrealistisch.

  • In Modul 2 können sich die Teilnehmer über die eigenen Beweggründe für ein abstinentes Leben klar werden und diese im Sinne einer Selbstverpflichtung stärken, aber auch die positiven Seiten des Alkoholkonsums in Augenschein nehmen und würdigen lernen und daraus Ansatzpunkte zur Rückfallvorbeugung ableiten.
  •  Modul 3 bietet den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, auf lebendige Art ihre eigenen Rückfallanfälligkeiten besser kennen und verstehen zu lernen.

  • Durch die Kontrastierung von Selbst- und Fremdeinschätzung weitet sich der Blick für eigene Gefährdungen, die in den folgenden Modulen (4-10) einer gezielten Bearbeitung zugänglich gemacht werden.

  • Die Einordnung der Gefährdungs- Situationen orientiert sich an den acht Hochrisikobereichen von Marlatt.
  • Soziale Situationen in Form von Trinkverführungen und zwischenmenschlichen Konflikten stellen ein wichtiges Ursachenbündel für Rückfälle dar. Diesen interpersonalen Rückfallvorläufern sind im S.T.A.R. die Module 4 und 5 gewidmet.

  • In Modul 4 werden persönlich passende und tragfähige Möglichkeiten, die eigene Abhängigkeit zu thematisieren und bei Einladungen oder Aufforderungen zum Mittrinken Stand zu halten, erarbeitet.
  •  Modul 5 vermittelt Kompetenzen zum angemessenen Umgang mit erhaltener oder selbst auszudrückender Kritik sowie – analog dazu – zum Umgang mit Anerkennung.
  • Unangenehmen stellen nach Marlatt den zentralen Rückfallauslöser dar.
  • In Modul 6 sollen Die Teilnehmer die sie im Alltag belastenden Gefühl erkunden und besser kennenlernen.
  • Der Zugang zu den persönlichen belastenden Gefühlszuständen erfolgt über eine Phantasiereise
  • Anschließend bringen die Teilnehmer das Gefühl in Farben und Formen zum Ausdruck.
  • In einer Art “Vernisage” werden dann die Darstellungen gewürdigt. Die anderen Teilnehmer schreiben Assoziationen oder möglichen Titeln auf Kärtchen.
  • Die Kärtchen mit den Bildüberschriften erleichtern dann den Gesprächseinstieg und die Auseinandersetzung mit dem eigenen unangenehmen Gefühl.

  • Die größte Rückfallgefahr geht von belastenden Gefühlen wie Ängsten oder depressiven Zuständen aus.
  • Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die Rückfallgenese sind der Auseinandersetzung mit emotionalen Belastungen zwei Module gewidmet.
  • In Modul 6 erfolgt mittels Fantasiereise sowie unter Rückgriff auf kreative Medien (hier Farben und Papier) eine Sensibilisierung für die persönlich belastendsten Gefühlszustände.
  •  In Modul 7 werden Möglichkeiten der kurz- und langfristigen Bewältigung der in Modul 6 erkundeten unangenehmen Affekte erarbeitet.
  • Nach dem aktuellen Stand der Rückfallforschung stellt das Verlangen nach Alkohol (“craving”, “Suchtdruck”) keinen dominanten Rückfallfaktor dar.

  • Trotzdem sind zu dieser Thematik vielfältige und oftmals fehlerhafte Vorstellungen vorhanden, nicht zuletzt gefördert durch die Propagierung einer medikamentösen Rückfallprophylaxe in Form so genannter “Anti-Craving-Substanzen”.

  • Modul 8 vermittelt Informationen zu dieser Thematik, sensibilisiert für das eigene Erleben von “Suchtdruck” und zeigt Varianten der Bewältigung von Alkoholverlangen auf.
  •  Viele Alkoholabhängige liebäugeln mit Gedanken an kontrolliertes Trinken – oder befürchten, dass sich solche Gedanken nach der Behandlung einschleichen und sie “schwach werden lassen”.

  • In Modul 9 wird herausgearbeitet, was – oft abweichend von den Vorstellungen Betroffener – unter kontrolliertem Trinken zu verstehen ist und was man tun kann, wenn sich zu späterer Zeit Wünsche nach kontrolliertem Trinken auftun.
  • Nach Marlatts (1985; 1996) Rückfallmodell bahnen sich Alkoholrückfälle durch einen unausgewogenen Lebensstil an. Modul 10 sensibilisiert für dieses Thema und mündet in einen konkreten Plan ein, den eigenen Alltag durch schöne und Kraft spendende Dinge anzureichern.
  • Trotz aller in den Modulen 4-10 geförderten Maßnahmen zur Vermeidung erneuten Alkoholkonsums (primäre Rückfallprävention) sind Ausrutscher nicht gänzlich aus der Welt zu schaffen.

  • Besonders wichtig ist es deshalb, dem Wiederbeginn des erneuten Trinkens so zu begegnen, dass daraus kein schwerer, langwieriger und folgenreicher Rückfall wird.

  • Diesem Ziel widmen sich die Module 11 und 12.

  • In Modul 11 wird die Unterscheidung zwischen “Ausrutscher” und “Rückfall” eingeführt und herausgearbeitet, wie der Abstinenz-Verletzungs-Effekt und Selbstüberschätzungen Rückfallverläufe ungünstig beeinflussen können.
  • In Modul 12 stehen konkrete Möglichkeiten der Intervention nach einem Ausrutscher (z.B. “Ausrutscher-Vertrag”) im Mittelpunkt.
  • Bisherige Rückfallpräventionstrainings fokussieren fast ausschließlich die alkoholabhängige Person und lassen systemische Aspekte der Rückfallentstehung und soziale Folgen von Rückfälligkeit, vor allem auf Seiten von Partnerinnen und Kindern, meist außer acht.

  • Die engeren Beziehungspartner können aber Entstehung und Verlauf von Ausrutschern und Rückfällen erheblich beeinflussen und umgekehrt Leidtragende davon werden.

  • Vor diesem Hintergrund widmen sich die Module 13 und 14 dem rückfallbezogenenen Gespräch mit der Partnerin bzw. dem Partner.

  • In Modul 13 geht es darum, wie man sich als Betroffener auf ein solches Gespräch vorbereiten und einen günstigen Rahmen dafür schaffen kann.
  • In Modul 14 werden die Inhalte erarbeitet, die in ein Partnergespräch zur Rückfallthematik einfließen sollten:

  • Welche Maßnahmen können beide Partner ergreifen, um es gar nicht zum erneuten Alkoholkonsum kommen zu lassen und was wäre hilfreich, wenn dies doch der Fall sein sollte?

  • Checklisten und schriftliche Informationen für Angehörige zur Rückfallthematik stellen eine Hilfestellung für ein erfolgreiches Gespräch dar.
  •  Der Ausstieg aus der Sucht ist realistischerweise als Prozess und nicht als “Einmalereignis”, d.h. einmalige Teilnahme an einer Behandlung, zu verstehen. Deshalb stellt die Stabilisierung und Weiterführung der in einer Suchtbehandlung erreichten Fortschritte durch Teilnahme an Nachsorgemaßnahmen einen wesentlichen Faktor zur Vorbeugung und Bewältigung von Ausrutschern/Rückfällen dar.

  • In Modul 15 wird mit den Teilnehmern erarbeitet, welche Art der Nachsorge ihnen am meisten gerecht wird und worauf sie achten sollten, um eine ihren Bedürfnissen entsprechendes Nachsorgeangebot zu finden.

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